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von Roger Blum

Exponate des Sporttauchermuseums Wendenschloß

Flossentypen im Wandel der Zeit


Schwimmflossen gehören neben Maske und Schnorchel zur Grundausrüstung des Tauchers (sog. ABC-Ausrüstung). Sie sollen dem Taucher im Wasser Geschwindigkeit und Gewandtheit verleihen. Mit diesem Artikel soll ein kleiner Einblick in die Entwicklung und Konstruktion der unterschiedlichen Flossentypen gegeben werden.

Die älteste Darstellung flossenartiger Gebilde gab es bereits Anfang des 17. Jahrhunderts. Doch die eigentliche Entwicklung begann in den 1930iger Jahren mit der Entwicklung des autonomen Tauchens. 1933 konstruierte der Franzose Louis Corlieu die erste moderne Schwimmflosse aus Gummi. Er nannte seine Erfindung „Schwimmpropeller“. Der amerikanische Unternehmer Owen P. Churchill entdeckte den Geschäftswert dieser neuartigen „Schwimm- und Rettungsantriebsgeräte“ und erwarb 1939 die Rechte zur weltweiten Vermarktung. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche, teilweise recht unterschiedliche Modelle hergestellt.


Historische Flossen und Schnorchel im Sporttauchermuseum Wendenschloß


Im Sporttauchermuseum Berlin sind viele dieser Schwimmflossen-konstruktionen ausgestellt. Zu sehen sind u.a von Hans Haas entwickelte Schwimmflossen aus Semperit (Baujahr 1948), Eigenbauflossen des Meeres- und Polarforschers Dr. Martin Rauschert aus dem Jahre 1950 sowie die von Helmut Keßner Anfang der 1950er Jahre konstruierte „Keßnerflosse“. Sie war die erste in der ehemaligen DDR in Serie hergestellte Schwimmflosse. Die „Keßnerflosse“ wurde seit 1953 vom VEB Deutsche Gummiwarenfabriken Berlin-Weißensee (Degufa) industriell gefertigt.


Industriell gefertigte Flosse (MEDI-Flosse) Hans-Hass Flosse aus Semperit (1948)


Während die Flossen der Anfangsjahre meist noch ein hartes, unflexibles Flossenblatt hatten, sind die modernen Flossen meist aus weichem Gummi oder biegsamen Kunststoff und besitzen ein leicht abgewinkeltes Flossenblatt. Dies beugt einer unnatürlichen Fußhaltung und somit Krämpfen der Beinmuskulatur vor. Die seit Ende der 1950iger Jahre industriell gefertigten Flossen sind sehr vielfältig. Sie weisen unterschiedliche Konstruktionsprinzipien auf. Es gab Flossen mit geschlossenen und leicht eingekerbtem Flossenbatt (z.B. Modell „Rondine“ der italienischen Firma Cressi) oder mit offenem Fußteil und verstellbarem Fersenband mit stark abgewinkelten Flossenblatt (z.B. Schwimmflosse „Hydroslip Super“). Die Flossen mit offenem Fußteil und verstellbarem Fersenband ermöglichen das Tragen von Füßlingen.


Keßnerflosse Eigenbauflosse Dr. Rauschert (1950)


Im Sporttauchermuseum ebenfalls zu sehen sind vom VEB Medizintechnik Leipzig hergestellte Schwimmflossen aus dem Jahre 1958 sowie das spätere DDR-Standardmodell „Najade“. Sie wurde Anfang der 1960iger Jahre von Franz Mönke konstruiert und im VEB Deutsche Gummiwarenfabriken Berlin-Weißensee gefertigt. Die „Najade“ kam sowohl bei Tauchern der Gesellschaft für Sport und Technik (GST), NVA-Pioniertauchern, Marinetauchern und dem Kampfschwimmer-Kommando 18 (KSK 18) zum Einsatz. Die Flosse war seinerzeit eine Hochleistungsflosse mit schaufelförmig abgebogenen Innenrippen und zwei Außenrippen als zusätzliche Blattversteifung. Die Formgebung sorgte durch die hydrodynamische Linienführung und glatte zügige Übergänge von den Rippen zum Blatt bei einer großen Wasserverdrängung für einen möglichst wirbelfreien Wasserablauf.

In den folgenden 50 Jahren wurden die Flossentypen immer weiter verbessert. Die Entwicklungen sorgten für immer höhere Schwimmgeschwindigkeiten und bessere Passformen und Materialien, um die Beinermüdung zu verringern. Heute gibt es ein schier unbegrenztes Angebot an Schwimmflossen für Schwimmtraining, Tauchen und Schnorcheln. Das Sporttauchermuseum bietet einen kleinen Einblick in diese Entwicklungsgeschichte.

Sporttauchermuseum Berlin-Wendenschloß
c/o Tauchsportklub Adlershof im ProSport 24 e.V.
Wendenschloßstraße 420
12557 Berlin
Tauchermuseum Berlin

Text/Fotos: Roger Blum


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