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von Roger Blum

Tauchen in Deutschland

Die Hochzeit der Stichlinge

Tour rund um Berlin – Der Kalksee bei Rüdersdorf


Das Berliner Umland bietet eine Vielzahl an interessanten Tauchgewässern. Ich hatte mir vorgenommen in diesem Jahr die Seen rund um Berlin zu erkunden. Von den Schorfheideseen und der Wandlitzer Seenkette im Norden arbeitete ich mich Richtung Osten vom Straussee über die Rinnenseekette zum Grünheider Seengebiet. Weiter ging es in das Dahmegebiet südlich von Berlin mit seinen vielen Ton- und Waldseen. Die Rundreise endete im Havelland im Westen.


Kalksee

Der Kalksee bei Rüdersdorf



Mein heutiger Tauchausflug führte mich an den Kalksee, ein Gewässer zwischen Woltersdorf und Rüdersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland östlich von Berlin. Der See ist Teil einer eiszeitlichen Rinnenseekette, zu der auch der der Gamengrund, der Straussee, der Stienitzsee und der Flakensee gehören. Seinen Namen verdankt der Kalksee der Nähe zur Kalksteinlagerstätte Rüdersdorf. Der langgestreckte See ist bis zu 10 m tief. Sein sauberes Wasser zieht zahlreiche Taucher an. Am Ostufer in Woltersdorf hat sich neben der Badewiese die Tauchbasis „Tauch-Rausch“ niedergelassen.


Kalksee Kalksee


Ich wählte als Einstieg die gegenüberliegende Seeseite an der Badestelle unterhalb vom Rüdersdorfer Krankenhaus. Das Wasser fällt hier sehr seicht ab. Die Sicht war recht gut. Ich tauchte über einen dichten Teppich aus Brunnenmoos, das in sauberen, nährstoffreichen Bächen und Seen zu finden ist. Dazwischen befinden sich sandige Bereiche, die dicht mit Dreikant- bzw. Zebramuscheln und Großen Teichmuscheln besetzt sind.

Im Uferbereich traf ich auf viele Dreistachlige Stichlinge. Es war gerade Laichzeit. Diese dauert von Mai bis Juli. Die Männchen tragen in dieser Zeit ihr farbenfrohes Brutkleid. Die Bauchseite war von der Kopfspitze bis zum Schwanzstiel intensiv rot und der Rücken, die Flanken und die Iris der Augen in einem hellen Türkis gefärbt. Die sonst dunkle Marmorierung auf dem Rücken und den Flanken war heller. Die Männchen bilden ein Revier, in dessen Zentrum sie am Grund ein Nest aus Pflanzenmaterial bauen, das mit Nierensekret verklebt wird. In dieses Nest locken sie mehrere laichbereite Weibchen, die hier ihren Laich ablegen. Die Fürsorge für den Nachwuchs wird wiederum von den Männchen übernommen. Es war ein interessantes Erlebnis zu beobachten, wie die Stichlingsmännchen in ihrem Brutkleid ihr Revier gegen Eindringlinge verteidigten. Nach ein paar Fotos verabschiedete ich mich und setzte meinen Tauchgang fort.


Gasterosteus aculeatus Gasterosteus aculeatus
Dreistacheliger Stichling (Gasterosteus aculeatus) im Uferbereich des Kalksees


Ich sah kleine Flohkrebse, Barsche, Plötzen und Gruppen großer Bleie. Im Kalksee sollen auch Süßwasserpolypen und Steinbeißer anzutreffen sein. Diese fand ich heute leider nicht. Aber bei meinen nächsten Tauchgängen werde ich die Augen offen halten. Da auf dem ganzen See mit Bootsverkehr zu rechnen ist, sollte beim Tauchen eine Boje verwandt werden.

Eine weitere Einstiegsstelle zum Tauchen ist die Liegewiese „Am Film“. Sie verdankt ihren Namen einer Zeit, als die UFA in Woltersdorf ein Außengelände betrieb. Mehr als 50 Filme sollen hier in den 1920iger Jahren gedreht worden sein, unter anderem der Zweiteiler „Das indische Grabmal / Der Tiger von Eschnapur“. Am Ufer des Kalksees wurden die Kulissen eines riesigen Maharatscha-Palastes und zwei Tempelanlagen errichtet. Hunderte Filmarbeiter und tausende Statisten sollen damals in exotischen Kostümen Woltersdorf bevölkert haben. Während der Filmaufnahmen sollen im Kalksee sogar eigens aus dem Berliner Zoo geliehene Krokodile in einem abgetrennten Becken geschwommen sein.

An der Liegewiese befindet sich auch die Tauchbasis:

Tauchbasis Tauch-Rausch
Richard-Wagner-Straße 14a
15569 Woltersdorf
Tel.: (03362) 590 781
www.tauch-rausch.de
(Stand: Juni 2016)

Den Tauchausflug beendete ich mit einem Stopp an der Liebesquelle in Rüdersdorf. Doch kein Tropfen Liebestrunk tröpfelte mehr aus der Quelle. Sie ist seit 2005 leider versiegt. Es erinnert nur noch eine Tafel aus dem Jahre 1886 an den einst magischen Trank: „Aus Märk´schem Sand entspring ich hell – Als Labetrank und Liebesquell.“






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