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25.12.2019
von Roger Blum

Abgetaucht 2019

Mein Jahresrückblick


Wieder ist ein Jahr um. Es ist schon unheimlich, wie schnell die Zeit vergeht. Was bleibt vom Jahr 2019 in Erinnerung? Zum Jahreswechsel blicke ich noch einmal auf das ereignisreiche Jahr zurück und habe meine schönsten Tauch- und Reiseerlebnisse zusammengefasst.


Happy New Year 2019


Den Jahreswechsel erlebte ich in Tala Bay, einer kleinen Bucht südlich der jordanischen Hafenstadt Aqaba nahe der saudi-arabischen Grenze. Am Neujahrsmorgen machte ich mich gleich nach Frühstück auf zum Strand, setzte mir die Tauchmaske auf, schnorchelte entlang des Riffs und genoss die Ruhe und Entspannung am Rande der Wüste. Natürlich stand auch ein Ausflug in die berühmte Felsenstadt Petra an sowie Tauchgänge zum Panzerwrack „The Tank“, dem Herkules-Flugzeugwack und zum Wrack des Frachters „Cedar Pride“. Die „Cedar Pride“ gilt als eines der fotogensten Wracks im Roten Meer und ist die bekannteste Tauchattraktion Jordaniens. Das Wasser war so klar, dass ich fast das gesamte Schiff überblicken konnte. Da ich nur einen Teil der über 20 Tauchplätze Aqabas kennenlernen durfte, beschloss ich bald wieder herzukommen.



Tank Wreck Aqaba

Das Panzerwrack „The Tank“ ist eines der bekanntesten Tauchattraktionen Aqabas. Im Flachwasser in nur 6 Metern Tiefe wurde hier im Jahre 1999 auf Geheiß König Abdullah II., der selbst ein begeisterter Taucher ist, ein ausgedienter Flugabwehrpanzer der jordanischen Armee auf dem Meeresboden versenkt. Ziel war es einen neuen Lebensraum für Meeresbewohner an der jordanischen Küste zu schaffen und Taucher anzuziehen. [mehr]


„Cedar Pride“ - Das Stahlriff am Rande der Wüste (Jordanien) Der ehmalige libanesische Frachter CEDAR PRIDE ist die bekannteste Tauchattraktion Jordaniens und gilt als eines der fotogensten Wracks im Roten Meer. Nur 130 Meter vom Ufer entfernt liegt das 75 Meter lange Schiff wie ein fetter, gestrandeter Wal auf seiner Backbordseite auf dem sandigen Grund. Deutlich zu sehen sind die Konturen des Bugs, die Aufbauten, Masten, Winschen, die Reeling und die große Schraube. [mehr]

Der letzte Flug der Hercules - Ein Luftfahrtklassiker auf dem Grund des Roten Meeres (Jordanien) Aqaba, die einzige Hafenstadt Jordaniens, bietet interessante Tauchplätze. Neben farbenfrohen Korallenriffen gehören vor allem Wracks zu den Unterwasserhighlights der Region. Nachdem ich bereits das Wrack der „Cedar Pride“ betaucht hatte, ging es am nächsten Tag zum Flugzeugwrack einer Lockheed C-130 Hercules, das von der Royal Jordanian Air Force ausgemustert worden war. [mehr]


Zurück in Deutschland und verwöhnt vom milden, sonnigen Wetter Jordaniens war es ein ganz schöner Schock wieder in das kalte Wasser unser heimischen Seen zu steigen. Für mehrere unterwasserarchäologische Projekte, auf die ich später genauer eingehen werde, unternahm ich Foto- und Filmtauchgänge zwecks Dokumentation der Fundplätze. Denn die kalte Jahreszeit bescherte uns zwar nur wenig Eis, dafür aber tolle Sichtweiten unter Wasser.

Im Februar waren wir traditionell in Tschechien an der Schneekoppe. Ich besuchte die Überreste der an der Schneekoppe am 23. Februar 1945 zerschellten Ju-52.


Wrackteile der JU-52

Wrackteile der Ju-52 an der Schneekoppe


Ende Februar besuchte ich in der Urania Berlin den Vortrag „Tauchgang ins Totenreich: Abenteuer Meeresarchäologie“ des Archäologen und Forschungstauchers Dr. Florian Huber. Die Veranstaltung war sehr unterhaltsam und bestärkte mich unsere Projekte zu vertiefen. Auch 2019 nahm ich an mehreren archäologischen Projekten und Grabungen teil.

Im März 2019 ging es zunächst nach Kiev in die Ukraine. Dort besuchte ich unter anderem das Quallen-Museum. Für das Jahr 2020 wird es wieder in die Ukranie gehen, diesmal aber nach Odessa ans Schwarze Meer. Ich werde auf Easydive24.de natürlich davon berichten.


Jellyfish Museum Kiew



Ein paar Wochen später besuchte ich meinen Bruder auf Mallorca, der dort seine Elternzeit in einer traumhaften Villa verbrachte. Natürlich durfte hier auch das Tauchen nicht zu kurz kommen. Wir unternahmen spannende Tauchgänge am Cap Formentor. Dort begegneten wir sogar dem selten Petersfisch.


Zeus faber



Im Winter und Frühling tauchte ich an mehreren mittelalterlichen Fundplätzen. Gemeinsam mit Dr. Felix Biermann vom Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Greifswald und mit Unterstützung von Dr. Thomas Kersting vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum erforschten wir mehrere interessante Fundplätze in Brandenburger Seen. Die Ergebnisse unserer Arbeit wurden von Dr. Biermann am 8. März 2019 auf der Jahreskonferenz der Brandenburgischen Landesarchäologie im Vortrag „Eine Insel im Wandel der Zeiten - der Liepnitzwerder bei Lanke“ sowie im Vortrag nebst Film „Inselburgen, Brücken, Kemladen - Forschungen zu Inseln und Seen von Vorgeschichte bis Mittelalter“ auf der 27. Jahrestagung der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e.V. präsentiert, die vom 10. bis 12. Mai 2019 auf der Burg Beeskow stattfand. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Motto „Archäologie am, im und unter Wasser“. Im Artikel „Tauchen im Dienst der Wissenschaft“ hatte ich bereits darüber berichtet.


Felix Biermann
Vortrag AiBB 2019
AiBB 2019
Dr. Biermann referiert auf der Jahrestagung der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e.V. zu Inselburgen, Brücken und Kemladen in den Seen Brandenburgs


Ein weiteres Highlight war die Teilnahme am Internationalen Museumstag (19. Mai 2019). Sporttauchermuseum Wendenschloss wurde mein Buch „Ein Pinguin in Wendenschloß“ vorgestellt, in dem aktive und ehemalige Mitglieder des Tauchsportklubs Adlershof aus den Anfangsjahren des Sporttauchens berichten und Geschichten hinter den Exponaten des Tauchermuseums erzählt werden.


Ein Pinguin in Wendenschloß



Aber auch die Suche nach Flugzeugwracks und die Recherche zu den dahinter stehenden Fliegerschicksalen wurde 2019 fortgesetzt. Unter anderem tauchte ich am Wrack der russischen Jak-9 im Unteruckersee bei Prenzlau und nahm am 24. August 2019 am Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland e.V. auf dem Gelände des Luftfahrtmuseums Finowfurt teil. Der Verein forscht über ungeklärte Fliegerschicksale der Region.


Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland 2019
Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland 2019
Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland 2019
Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland 2019
Impressionen vom Jahrestreffen des Luftfahrt Archäologie Oderland e.V. im August 2019 auf dem Gelände des Luftfahrtmuseums Finowfurt


Das Highlight des Sommers war eine Reise in den hohen Norden Schottlands. Hier begab ich mich auf die Suche nach „Nessie“ im sagenumworbenen Loch Ness, nahm an den Highland Games bei Durness teil und tauchte mit Riesenhaien vor der Isle of Coll, einer Insel der Inneren Hebriden im Westen Schottlands. Es war ein einmaliges Erlebnis diese bis zu 10 Meter langen Haie in ihrer natürlichen Umwelt erleben zu dürfen.


Basking Sharks Schottland



Durness - Tauchen im Herz des mystischen Schottlands (Tauchen in Schottland) Für Naturliebhaber bieten die entvölkerten schottischen Highlands einen außergewöhnlichen Reiz. An der Küste wechseln sich lange Sandbuchten mit malerischen, wild zerklüfteten Steilküsten ab. Die Gegend um das Dorf Durness im äußersten Nordwesten Schottlands zählt zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas. Hier befindet sich ein weißer, wunderschöner Strandabschnitt, von dem aus ich meine Erkundungen der Unterwasserwelt startete. Die Fauna unter Wasser ist relativ reichhaltig. In den Spalten der Felswände und zwischen den Gesteinsbrocken am Grund hausen zahlreiche Arten von Krebstieren. [mehr]

Loch Ness - Unterwasserjagd auf Nessie Im sagenumworbenen Loch Ness treibt seit Jahrhunderten Nessie sein Unwesen. Der 37 km lange und nur 1,5 km breite See ist ein Bestandteil eines vor etwa 300 Millionen Jahren aufgebrochenen Grabens, der das schottische Hochland diagonal von Nordosten nach Südwesten durchschneidet. In dem „Ungeheuer von Loch Ness“ vermuten manche den letzten Vertreter der angeblich längst ausgestorbenen Schlangenhalsechsen. Andere erklären das Phänomen mit dem Vorhandensein einer großen Aalpopulation in dem See. Im Sommer 2019 machte ich mich auf zum Loch Ness und ging mit Flossen und Maske auf Nessiejagd... [mehr]


Der nördlichste Punkt meiner Schottland-Reise waren die Orkney Inseln. Hier in Scapa Flow hat sich vor 100 Jahren die kaiserliche deutsche Flotte selbstversenkt. Zum 100. Jahrestag war es geradezu ein Muss die Bucht von Scapa Flow zu besuchen. Sie gilt als eines der Wracktauch-Topspots weltweit.
Scapa Flow Schottland


Langsam neigte sich der Sommer zum Spätsommer. Ich tauchte regelmäßig in meinen Heimatgewässern, vor allem im Werbellinsee, im Heidesee, dem Scharmützelsee und Schermützelsee sowie in der Spree bei Hangelsberg.


Spreetauchen


Aber auch Ausflüge in den Norden an den Schmalen Luzin und nach Süden zu den Steinbrüchen von Löbejün standen auf dem Programm. Die Steinbruchseen gehören zu meinen Lieblingstauchplätzen in Ostdeutschland. Es war für mich ein kleiner Schock als ich hörte, dass der Tauchbetrieb in den Kesseln 1 und 2 zum Ende des Jahres eingestellt werden muss. Auch eine Online-Petition zum Erhalt des Tauchbetriebs, die ich natürlich unterstützt habe, brachte keinen Erfolg. Ich werde die Tauchgänge hier sehr vermissen. Aber kleiner Trost: Im Kessel 3 soll weiterhin das Tauchen möglich sein.


Stör in Löbejün
Die Tauchkessel 1 und 2 in Löbejün werden zum Ende des Jahres 2019 leider geschlossen


Am World Beach Up Cleaning Day im September tauchte ich gemeinsam mit weiteren Tauchern des Tauchsportklubs Adlershof im Köpenicker Stichkanal, um diesen von Zivilisationsmüll zu befreien.


World Cleanup Day 2019


Anfang Oktober reiste ich dann für ein paar Tage nach Serbien und unternahm von dort aus einen Ausflug in die Republik Nord-Mazedonien. Ich besuchte den Matka-See und die Vrelo-Höhle. Es wird vermutet, dass die Höhle Vrelo die tiefste Süßwasserhöhle der Welt sein könnte.


Matka-See Vrelo-Höhle


Nach nur wenigen Tagen in der Heimat ging es erneut auf den Balkan. Ziel der Reise war die Halbinsel Chalkidiki mit ihren drei markanten, fingerartigen Landzungen: Kassandra, Sithonia und Athos. Hier an „Poseidons Dreizack“ habe ich tolle Tauchgänge erlebt.


Tauchen Chalkidiki


Die Tage wurden kürzer und die Nächte länger. Traditionell zum ersten Novembersamstag fand am 2. November 2019 die „Lange Nacht des Tauchens“ in der Kulturfabrik Moabit statt. Ich hörte interessante Vorträge und half bei der Standbetreuung des Tauchsportklubs Adlershof und des Sporttauchermuseums Wendenschloß.


Lange Nacht des Tauchens 2019
Modell der MALTER I, der ersten deutschen kaltwassertauglichen Unterwasserstation, am Stand des Tauchsportklubs Adlershof


Bereits eine Woche später besuchte ich die nächste Traditionsveranstaltung. Mittlerweile zum 19. Mal trafen sich die „Alten Karpfen“ im Vereinshaus des Tauchsportklubs Adlershof. Unter den Gästen waren auch die Taucherurgesteine Gerhard Steinert, Peter Scharf und Jürgen Schmidt, der Meeresbiologe und Antarktisüberwinterer Dr. Martin Rauschert, der ehemalige Präsident des Tauchsportklubs der DDR, Dr. Helmut Wolff, die „Höhleneule“ Klaus-Dieter Krüger, der Miterbauer der Unterwasserstation MALTER I, Manfred Börner sowie der ehemalige Poseidon-Chefredakteuer Lutz Strobel, der Sachbuchautor und Verleger Norbert Gierschner, Sporttaucher-Museumsdirektor Otmar Richter. Es war spannend mit den Veteranen des Tauchens ins Gespräch zu kommen und spannende Geschichten und Hintergründe aus 70 Taucherjahren zu erfahren.

Das Jahr neigt sich nun gänzlich dem Ende zu. Nach dem Weihnachtsfest geht es gleich wieder in den Flieger. Ziel ist erneut Jordanien. In Aqaba werde ich das Jahr ausklingen lassen wie es schon begonnen hat, an den Korallenriffen und Wracks des Roten Meeres…

Ich wünsche euch ein frohes, gesundes und ereignisreiches Jahr 2020!

Roger


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