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Tauchen in Uruguay

Montevideo – Auf den Spuren der "Admiral Graf Spee"


Betritt man den Hafen von Montevideo, dann trifft man auf einen riesigen Anker und einen riesigen, ca. 27 t schweren Artillerieleitstand mit Entfernungsmesser. Kaum einer der Passagiere der riesigen Kreuzfahrtschiffe nimmt Notiz davon, doch ist das maritime Denkmal eine Beachtung wert. Es handelt sich um Überreste des berühmten deutschen Panzerschiffs "Admiral Graf Spee".

Anker der Graf Spee im Hafen von Montevideo


Die Hauptstadt Uruguays ist eng mit dem Schicksal der "Admiral Graf Spee" verbunden. Das 186 m lange und 22 m breite Panzerschiff operiere zu Beginn des 2. Weltkrieges im Südatlantik. Es sollte Handelsschiffe versenken und die britischen Kriegsschiffe binden. Während seiner Kaperfahrt im Südatlantik versenkte die "Admiral Graf Spee" neun Frachter ohne einen Verlust von Menschenleben. Die Besatzungen wurden zuvor gefangen genommen. Mehrere britische Geschwader jagten das Panzerschiff. Am 13. Dezember 1939 traf es vor der Mündung des Pio de la Plata auf einen britischen Schiffsverband bestehend aus dem schweren Kreuzer "Exeter" und die leichten Kreuzer "Achilles" und "Ajax". Obwohl ein Entkommen möglich gewesen wäre, eröffneten die Deutschen um 6.17 Uhr das Feuer auf die Verfolger. Damit begann die erste Seeschlacht des 2. Weltkriegs. Im Laufe der Seeschlacht, die den ganzen Tag andauerte, wurde die "Exeter" außer Gefecht gesetzt und die beiden anderen Kreuzer getroffen. Doch auch die "Admiral Graf Spee" wurde so schwer beschädigt, dass Kapitän Hans Langsdorff das Gefecht abbrach und den Befehl gab, den Hafen von Montevideo im neutralen Uruguay anzusteuern. Auf Druck der Briten gewährten die Südamerikaner den Deutschen jedoch nur eine kurze Liegezeit von 72 Stunden. Dies war zu wenig, um die notwendigen Reparaturen auszuführen. Da sich Kapitän Langsdorff aufgrund gefälschter Meldungen einer Übermacht gegenüberwähnte und ein weiteres Gefecht vermeintlich aussichtslos war, gab er am 17. Dezember 1939 den Befehl, das Schiff zu sprengen. Mit der Selbstversenkung wollte er seiner Besatzung einen sinnlosen Tod ersparen. "Für mich sind tausend junge Männer lebend mehr wert als tausend tote Helden", schrieb Langsdorff. Die deutschen Soldaten wurden in Uruguay und Argentinien interniert.

Hitler soll getobt haben, als er von der Selbstversenkung erfahren hat. Denn was er in einer solchen Situation von seinen Soldaten erwartete, war schon mit der Wahl des Schiffsnamens klargestellt: Admiral Maximilian Graf Spee hatte sich mit seinen Schiffen im Dezember 1914 bei den Falklandinseln einer überlegenen britischen Flotte umstellt gesehen. Anstatt in der aussichtlosen Lage zu kapitulieren, kämpfte er weiter und opferte dabei außer dem eigenen Leben auch das seiner 2000 Seeleute, darunter das seiner beiden Söhne. Langsdorff wollte dieses Schicksal seiner Mannschaft ersparen und ließ sein Schiff versenken. Drei Tage später erschoss er sich in Buenos Aires.

Die "Admiral Graf Spee" liegt noch heute in nur 8 m Wassertiefe auf dem schlammigen Grund. Die Tiefe ist für Taucher zwar kein Problem, jedoch sind die Wetterbedingungen häufig ungünstig und die Sichtverhältnisse im Mündungsbereich des Rio de la Plata so schlecht, dass das Tauchen praktisch nicht möglich ist. Die Wrackposition ist mit Bojen gekennzeichnet, doch behindert der Stahlgigant die Schifffahrt; 1960 wurde es bereits von einem Öltanker gerammt. Die Regierung Uruguays will das Schiff dennoch auf dem Meeresboden belassen. Regierungsdekret Nummer 306-006 unterbindet Bergungsexpeditionen zu allen Schiffen, die im Hoheitsgebiet Uruguays gesunken sind. Davon betroffen ist vor allem die "Admiral Graf Spee".

Fotos: "Graf Spee"-Denkmal im Hafen von Montevideo (Roger Blum)

Quelle: Andrej Priboschek/Horst Dederichs, "Auf den Spuren des Seekriegs – Tauchen an Wracks aus den Jahren 1939 – 1945", 1. Auflage, Müller Rüschlikon Verlags AG, S. 52 ff.



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