Home | English Version | Impressum | Kontakt
Easydive24.de
Startseite Tauchziele Tauchen in Deutschland Meeresleben Fisch-Führer Wracktauchen Tauchberichte Fotos Links
 

Flugzeugwracks

Tragischer Flugunfall einer Junkers Ju 88 vor der Küste Irlands


An der Spitze der Beara Halbinsel stürzte am 23. Juli 1943 vor Dursey Island ein deutscher Bomber vom Typ Junkers 88 in den Ballinacarriga Hill. Was waren die Umstände des Unglücks und was tat ein deutscher Bomber 1943 über dem neutralen Irland?

Die fünf „Finger“ genannten Halbinseln im Südwesten Irlands zählen zu den absoluten Highlights der „Grünen Insel“. Hier zeigt sich das ländlich, verträumte Irland mit seiner facettenreichen Landschaft. Steile, zerklüftete Klippen, tiefe Schäreneinschnitte und sanft ansteigende Wiesen sowie die allgegenwärtigen Steinmauern und Hecken bestimmen das Landschaftsbild. Der „mittlere Finger“ ist die Halbinsel Beara. Um sie herum führt der 138 km lange Ring of Beara, eine extrem schmale Panoramaküstenstraße von Kenmare nach Glengariff (oder umgekehrt), die zwar nicht so berühmt wie der Ring of Kerry ist, aber durch eine urtümliche, atemberaubende Küstenszenerie besticht. Immer wieder bieten sich faszinierende Blicke auf das Meer und die vorgelagerten Inseln.

An der Spitze der Beara Halbinsel liegt Dursey Island. Die Insel ist die westlichste der bewohnten Inseln von Cork und bei schwerer See nur durch eine alte Seilbahn zu erreichen. Übrigens die einzige Seilbahn in ganz Irland. Hier finden sich Ruinen einer Kirche, die von den Mönchen aus Skellig Michael gegründet worden sein sollen, eine Burg, die von O’Sullivan Beara erbaut wurde und ein Signalturm aus der Zeit Napoleons. Früher stand ein Leuchtturm auf dem Calf Rock, bevor er 1881 im Sturm zerstört und 1889 auf dem Bullenfelsen neu aufgebaut wurde. Die Landschaft ist nahezu baumlos, da nur wenige geschützte Stellen nicht den starken, hier auftretenden Winden ausgesetzt sind. Und hier erinnert eine Gedenktafel an einen tragischen Flugunfall aus dem Sommer 1943, als ein deutscher Bomber vom Typ Junkers 88 auf der Landzunge Dursey Head in den Ballinacarriga Hill stürzte.


Gedenktafel am Absturzort

Gedenktafel am Absturzort


Was tat ein deutscher Bomber hier vor Dursey Island? Während des Zweiten Weltkrieges starteten täglich Flugzeuge der Luftwaffe in Nantes (Frankreich) zu Wettererkundungen. Der Leuchtturm auf dem Bullenfelsen diente den Piloten als Orientierungspunkt. Jedes Mal wenn die Maschinen tief über dem Bullenfelsen flogen, soll Leuchtturmwärter Dave Sheehan hinausgegangen sein, um sein gelbes Tuch zum Gruß zu schwenken. Die Piloten winkten und wackelten dann mit den Tragflächen ihrer zweimotorigen Maschinen zurück.

Am 23. Juli 1943 startete um 5:58 Uhr ein Flugzeug vom Typ JU 88 D-1, Werksnummer 430030, Kennzeichen D7+DK vom Flugplatz Merignac zu einem Wettererkundungsflug. An Bord befanden sich der Flugzeugführer Uffz. Hans Auschner (geb. 24.11.1920), der Bordfunker Gefr. Gerhard Dümmler (geb. 26.8.1923), der Bordmechaniker/Bordschütze Obgefr. Johannes Kuschidlo (Bordmechaniker/Bordschütze, geb. 30.4.1921), sowie Regierungsrat Bruno Noth (geb. 19.12.1910), der als Meteorologe mit an Bord war.


Vor Dursey Island an der Spitze der Beara Halbinsel verunglückte 1943 eine deutsche Junkers Ju-88


Eineinhalb Stunden später erreichte die Maschine den Südwesten Irlands. Die Wolken hingen tief und die Sichtweiten vor der irischen Küste waren aufgrund von Nebel sehr schlecht. Im Nebel verlor der 22-jährige Pilot vor Dursey Head die Orientierung, überschätzte seine Tiefstflughöhe und stürzte um 7:25 Uhr in den Ballinacarriga Hill, nicht weit von der Stelle, wo heute die Gondelstation auf dem Festland steht. Durch den Aufschlagsbrand wurde die Maschine stark zerstört. Sogar eine eindeutige Identifizierung des Flugzeugstyps an Ort und Stelle war nicht mehr möglich. Beim Aufschlag an der Hügeloberkante wurden die Besatzungsmitglieder in Flugrichtung aus der Maschine geschleudert und erlagen noch am Unfallort ihren tödlichen inneren Verletzungen.




Mitglieder der in Bantry stationierten 2nd Cyclist Squadron wurden gerufen und untersuchten die Absturzstelle. Sie bargen die Toten, die dann auf dem Ballaghboy Friedhof mit militärischen Ehren beigesetzt wurden. Da man nicht wusste, welchem Glauben die Toten angehörten, wurden ein katholischer und protestantischer Pfarrer geholt. Im Jahre 1950 erfolgte eine Umbettung der vier deutschen Flieger auf den deutschen Friedhof von Glencree in Wicklow an der Ostküste.

Das Flugzeugwrack war noch bis in die 1990er Jahre zu sehen.

Weiterführende Informationen zu dem Unglück können unter www.hoelti.de nachgelesen werden. Die Internetseite wurde zum Gedenken der vier Unfallopfer eingerichtet.

Quellen:
Rolf Hölterhoff. Auf den Spuren Hans Auschners - Ein tragischer Flugunfall bei Dursey in SW-Irland. Unter www.hoelti.de (aufgerufen am 19.9.2016)
Ralf Sotschek. Dreißig Meter über dem Meer – Irlands einzige Seilbahn. In TAZ vom 3. Mai 2015

Foto: Steven Blum



Haie, Wracks & Krustentier

Die meisten Menschen verbinden Irland mit Guinness, grüne Wiesen und Dauerregen. Für Taucher hat Irland aber mehr zu bieten als Kleeblätter und dunkles Bier. Im Sommer soll man hier die Chance haben, Basking Sharks – Riesenhaie – zu sehen und ganz nebenbei befinden sich an der irischen Küste auch viele interessante Wracks. Also ab auf die „grüne Insel“! [mehr]

Die letzte Fahrt von U260

Das Wrack des deutschen U-Bootes U-260 gehört zu den schönsten betauch-baren Wracks an der Küste Irlands. Die Stahlplatten des Turms sind zwar abgefallen, doch sonst ist das in 44 m Tiefe liegende Wrack weitestgehend intakt. Auch die Schraube ist noch vorhanden, sie ist dicht mit Seenelken u. Seeanemonen bewachsen. [mehr]

Das Wrack der "Kowloon Bridge"

Beim Wrack der „Kowloon Bridge“ handelt es sich um das zweitgrößte Wrack in europäischen Gewässern überhaupt. Das über 280 m lange und 45 m breite Schiff ist am 22. November 1986 mit 160.000 t Eisenerz südöstlich von Tragumna gesunken. Heute liegt das Wrack auf einer Tiefe von 17 bis 36 Meter. [mehr]

Tauchen in Irland

Tauchen vor Irland heißt Tauchen in Kelpwäldern. Zwischen den großen meterhohen Tangwedeln leben zahlreiche Fische und Nacktschnecken. Im Kelpwald dominieren jedoch die Stachelhäuter und Krustentiere. Auf den dicken Stengeln sitzen Seesterne und Seeigel und auf dem Grund staksen Krabben über den felsigen Boden. [mehr]





Was lebt im Atlantik?




Startseite | Destinations / Tauchziele | Fischbestimmung | Tauchen in Deutschland | Wracktauchen | Schatztauchen
Allgemeine Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt Easydive24