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von Roger Blum

Tauchen in Brandenburg

Einsames Waldidyll Bogensee

Goebbels Liebesnest und DDR-Propagandastätte


Der Bogensee ist ein kleiner, verborgener Waldsee bei Lanke. Inmitten von wunderschönen Buchenwäldern gelegen findet man hier nahezu unberührte Natur und wohltuende Ruhe. Der etwa 300 m lange und 180 m breite See ist vollständig von Wald umgeben. Er wird von Quellwiesen im westlichen Uferbereich gespeist.


Bogensee

Bogensee


Große Teile des Bogensees sind von See- und Teichrosen bedeckt. Die Weiße Seerose erkannt man an ihren schönen weißen Blüten. Dagegen ist die Gelbe Teichrose wesentlich kleiner und hat eine gelbe Blüte. Unter dem Blattteppich und in dem Gewirr von Stengeln halten sich viele Jungfische auf, die wiederum Räuber wie den Hecht anlocken. Besonders in der Blütezeit der Seerosen von Juni bis September bietet der Schwimmblattbereich interessante Fotomotive. Bei Sonnenschein erlebt man hier schöne Lichtspiele.


Bogensee

Bogensee

Bogensee



Der Bekanntheitsgrad des Bogensees basiert auf seiner Geschichte. Im Jahre 1936 richtete hier Reichspropagandaminister Joseph Goebbels seinen Landsitz ein. Den „Waldhof am Bogensee“ benutzte er als Amtssitz, Erholungsstätte und „Liebesnest“. Hier traf er sich heimlich mit der tschechischen Schauspielerin Lida Baarova sowie anderer Liebhaberinnen wie der Schauspielerin Anneliese Uhrig. Diese Affären brachten ihm auch den Beinamen „Bock von Babelsberg“ ein. Noch heute sind der Waldhof am Bogensee und seine Nebengebäude erhalten.


Bogensee

Goebbels Waldhof am Bogensee


Bogensee

Bogensee

Bogensee



Nach dem Ende des Dritten Reichs wurde das Gelände von der Freien Deutschen Jugend (FDJ) als Jugendhochschule genutzt. In den 1950er Jahren wurde dann hier ein riesiges Areal errichtet – die Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“. Das Gebiet war für die Öffentlichkeit abgeschirmt und auch die Lehrgangsteilnehmer durften ohne Erlaubnis das Gelände nicht verlassen. Heute steht das Gelände leer und verfällt zusehends.


FDJ-Jugendhochschule "Wilhelm Pieck"


Bogensee

Bogensee

Bogensee

Bogensee



So mancher Schatztaucher hofft auf dem Seegrund noch Relikte aus vergangenen Tagen zu finden. Maske, Flossen und Schnorchel reichen völlig aus, um den idyllischen See zu erkunden, da die maximale Tiefe nur 2,5 m beträgt. Auch gibt es keine Zufahrt und die Ausrüstung müsste beschwerlich durch den Wald getragen werden.

Aufgrund des flachen Wassers und des schlammigen Bodens ist die Sicht eher eingeschränkt und man konzentriert sich auf die Makrofotografie. Interessant sind die Amphibien und Insekten sowie die Schnecken- und Muschelarten. Aus dem schlammigen Boden ragen handgroße filtrierende Teichmuscheln (Anodonta cygnea). Selten habe ich so große Teichmuscheln gesehen wie im Bogensee. Sie können über 20 cm groß werden. Durch die zunehmende Gewässerverschmutzung ist die Art stark gefährdet und steht unter Naturschutz. Am Bogensee findet man auch die Gemeine Kahnschnecke (Theodoxus fluviatilis). Diese Art ist als stark gefährdet eingestuft. In Tschechien ist sie bereits ausgestorben und in der Schweiz vom Aussterben bedroht.


Bogensee

Bogensee

Bogensee



Ebenfalls trifft man am Bogensee auf die größte einheimische Süßwasserschnecke, die Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis), auch Spitzhornschnecke genannt. Sie gehört zur Familie der Schlammschnecken (Lymnaeidae). Die Spitzschlammschnecke hat an eine Lunge ausgebildet und kann an der Wasseroberfläche Luft in eine Lungenhöhle aufnehmen. Das Gehäuse kann bis zu 7 cm lang werden. Sie ist damit die größte Wasserlungenschnecke (Basommatophora) Europas.

Der Bogensee ist ein interessantes Gewässer für Makrofotografen und Geschichtsinteressierte. Wer dagegen mit Pressluftflasche die Unterwasserwelt erkunden will, der sollte eher die nahegelegenen Tauchgewässer Liepnitzsee, Obersee und der Wandlitzsee ansteuern.

Text/Fotos: Roger Blum

Literatur:
Stefan Berkholz, „Goebbels´ Waldhof am Bogensee – Vom Liebesnest zur DDR-Propagandastätte“, Ch. Links Verlag, Berlin



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